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Ich möchte Sie hier kurz darum bitten über den Aussie als Rasse nachzudenken.

 

Ich will hier nicht mit der Geschichte der Rasse langweilen. Darüber kann man in diversen Büchern und auf den jeweiligen Rasse - HP's genug lesen.

Nur so viel: Der Australian Shepherd gehört zu den Hütehunden und wurde für die Arbeit auf den weitläufigen Farmen der USA gezüchtet. Diese Arbeit bestand nicht nur im Hüten und Treiben von verschiedenen Tierherden, sondern er sollte auch Haus und Hof mit seinen Menschen bewachen.

 

 

Darüber sollte man sich im Klaren sein, wenn man in Zukunft sein Leben mit einem Aussie teilen möchte. Denn in einer "Mietskaserne" kann das nachbarschaftliche Verhältnis sehr leiden, wenn der Aussie lautstark den kommenden Postboten oder die Nachbarskinder ankündigt.

Charaktereigenschaften wie der Hüte- oder Schutztrieb gehören zum Aussie genauso dazu wie sein attraktives Äußeres.

Wobei wir nun bei der Optik wären. Ein Hund sollte bestimmt nicht nur nach seinem Äußeren ausgesucht werden. Leider wird in den letzten Jahren immer häufiger versucht dem Aussie die "negativ" anmutenden Eigenschaften weg zu züchten. In diversen Kleinanzeigen im Internet kann man doch immer öfters von dem kinderlieben, nicht jagenden, ruhigen Familienhund lesen. Eine traurige Tatsache. Eine Rasse züchten heißt doch sie mit allen ihren Eigenschaften und Wesensmerkmalen zu erhalten und nicht, was nicht verkaufsfördernd ist, zu eliminieren.

Genauso das Aussehen: Was macht es für einen Sinn Aussies im "Berner Sennen-Mantel" zu züchten? Wir müssen weg von der "höher, schneller und weiter" - Mentalität. Moderater Körperbau und moderate Felllänge definiere ich anders. Schließlich sollte ein Arbeitshund auch arbeiten können und nicht NUR aussehen.

 

 

Wobei wir nun beim Thema Zucht und Züchter wären. Ein Züchter geht planvoll vor. Zumindest sollte er das tun. Vereinszüchter müssen schon eine Mindestanforderung erfüllen was Gesundheitsauswertungen und Sachkenntnis anbelangt. Davon hat der Hobbyvermehrer, der seine liebe und süße Hündin vom genauso lieben und süßen Nachbarsrüden decken lässt, keinen blassen Schimmer. Das gibt dann super süße und liebe Welpen - hoffentlich auch gesund! Die schlimmste Sorte sind aber Hundehändler, die aus Osteuropa ganze Vermehrerwürfe aufkaufen und hier mit viel Gewinn als Rassehunde verscherbeln. Diese bedauernswerten Geschöpfe, meist viel zu früh von der ausgebeuteten Mutter getrennt, verwurmt und krank, werden oftmals durch halb Europa gekarrt, um hier dann, als Tierschutzhunde deklariert, mit jeder Menge Profit abgesetzt zu werden. Leider tendiert der Australian Shepherd auch schon zu den sogenannten Modehunden. Dieser Trend ist noch keiner Rasse bekommen und ruft halt auch dubiose Händler und Vermehrer auf den Plan, die den schnellen Euro wittern.

Daher bitte ich darum, dass Sie darauf achten, woher Ihr Welpe stammt. Denn nur in einem anerkannten Rassezuchtverein (z.B. CASD/VDH oder ASCD) können Sie sich sicher sein einen Rassehund mit entsprechender Ahnentafel zu bekommen. Und jetzt bitte nicht die Aussage: Wozu Papiere?? Ich will nur einen Familienhund. Dann haben Sie bis jetzt nichts verstanden und können sich das weiter lesen sparen.

Für alle anderen geht es hier weiter:

Der ASCA ist nur eine reine Registrierungsstelle. Dort sind meine Hunde auch zusätzlich registriert. Aber diese Papiere allein machen noch keinen guten Züchter aus. Lassen Sie sich zumindest immer die Mutterhündin zeigen. Ist sie gesund und wesensfest? Lassen Sie sich alle Papiere der Eltern zeigen! Ein guter Züchter bietet Ihnen das meist von sich aus an. Am besten nehmen Sie sich eine NEUTRALE Person mit (viele Hundeschulen bieten diesen Service schon an), denn alle Welpen sind süß und der Mensch neigt doch sehr dazu die rosarote Brille aufzusetzen. Denn wenn es zu spät ist, ist das Gejammer groß (ich lese das täglich in diversen Aussieforen, aber ich habe es mir abgewöhnt darauf zu antworten, es macht wenig Sinn).

Und falls Sie jetzt immer noch der Meinung sind der Aussie ist die richtige Rasse für Sie, dann HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!

 

 

Vom verantwortungsvollen Züchter, in den richtigen Händen, ist der Australian Shepherd ein Traumhund, der mit seinen Menschen durch dick und dünn geht. Kein Hund für Langweiler, Couchpotatos und Partylöwen. Die einen sollten sich für eine andere Rasse entscheiden und die anderen besser für ein Stofftier. Das sind vielleicht harte Worte, aber mir liegt die Rasse nun mal sehr am Herzen. Denn immer öfter landen Aussies im Tierheim oder bei den Notorganisationen, weil ihre Menschen sich haben blenden lassen vom Äußeren und dann doch überfordert waren. Der Slogan "Aktive Hunde für aktive Menschen" ist da sehr passend. Aber bitte ohne übertriebenen Ehrgeiz, denn schließlich macht man Sport mit dem Hund, nicht den Hund für den Sport.

 

 

Gerne helfe ich Ihnen bei der Suche nach dem richtigen Züchter, falls Ihnen meine Hunde und mein Zuchtziel nicht zusagen sollten.

 

Birgit Krone-Zoller

Ivy Garden Aussies